Die Loreley. Fast jeder kennt den Namen und den Begriff. Doch noch längst nicht alle, wissen damit etwas anzufangen. Fälschlicherweise wird oftmals angenommen, dass es sich dabei um eine Gegend handelt. Tatsächlich ist es jedoch ein Felsen am Rhein, dessen Namen mit einer Sagengestalt aus dem 19. Jahrhundert verbunden ist: Loreley.
Der Loreley-Felsen ist heute ein beliebtes Ausflugs- und Touristenziel. Spitz ragt er mit seinen 132 Metern aus dem Tal empor, umwachsen von dunkelgrünen und dichten Wäldern. Der Rhein schlängelt sich an dieser Stelle an ihm vorbei und zeigt dort starke Strömungen auf. Es ist kein Wunder, dass diese Stelle als besonders gefährlich für Schiffe gilt. Schon mehrere sind an dieser Strömung und den umliegenden Felsen gescheitert. Der Rhein misst hier nur ein Drittel seiner gewohnten Breite.
Wanderung zur Felsenspitze
Wenn Du den Loreley-Felsen erklimmen möchtest, habe ich einige Tipps für Dich. Das Ganze ist weit weniger dramatisch als es sich anhört. Folge einfach den Schildern und wandere von St. Goarshausen in Richtung Felsen. Unterhalb des Felsen befindet sich ein Parkplatz. Dort findest Du einen Treppenaufgang, der Dich direkt bis zur Felsenspitze führt. Du solltest unbedingt festes Schuhwerk tragen, etwas zu trinken dabei haben und ein wenig Energie mitbringen. Der Treppenaufstieg dauert gute 30 Minuten, geht steil bergauf und ist auch mit Kindern zu schaffen. Mein Sohn ist relativ gut zu Fuß und wir haben unterwegs einige Pausen eingelegt. Es war für uns alle anstrengend, aber durchaus machbar. Mit Baby und Kleinkind klappt das nicht, es sei denn, Du hast sie auf dem Arm. Das könnte sehr anstrengend werden. Alternativ führt von St. Goarshausen eine Straße bis zur Felsenspitze. Für Familien mit kleinen Kindern ist dies mit Auto sicherlich der einfachere Weg.
Auf dem Felsen
Bei Ankunft auf der Felsenspitze ist erst einmal eine kleine Pause angesagt. Dazu gibt es auch allen Grund. Nicht nur um zu verschnaufen, sondern vor allem, um die tolle Aussicht zu genießen. Dort eröffnet sich das komplette Loreley-Tal mit Blick auf St. Goar und St. Goarshausen. Hier warten tolle Foto-Motive.
Oben befindet sich ein Hotel und ganz in der Nähe findet man die Loreley-Figur bzw. eine der Loreley-Figuren. Tatsächlich gibt es nämlich zwei davon. Die Figur auf dem Felsen ist aus hellem Stein. Die andere steht auf einer kleinen Halbinsel, direkt unterhalb des Felsens. So können vorbeifahrende Schiffe auch einen Blick auf sie werfen.
Aber zurück zur Felsenspitze. Oben gibt es nämlich noch weit mehr, als ein Hotel, eine Statue und einen tolle Aussicht. Zum Beispiel die Freilichtbühne. Sie ist regelmäßig Schauplatz diverser Veranstaltungen. Die Lage der Location ist natürlich der Hammer.
Hinter der Freilichtbühne liegt das große Highlight für Kinder. Dort befindet sich nämlich eine Sommerrodelbahn. Hier ist Spaß für Groß und Klein vorprogrammiert. Ein absolutes Muss auf dem Loreley-Felsen.
Die Sagen rund um die Loreley habe ich hier nachfolgend im kleinen Überblick zusammengefasst.
Sagen rund um Loreley
Eine schöne blonde Jungfrau soll sie gewesen sein, die geheimnisumwobene Loreley. Sie saß ganz oben auf dem Schieferfelsen und blickte auf den Rhein hinunter. Geblendet durch ihre Schönheit, wurden auf dem Rhein vorbeikommende Schiffer abgelenkt und zerschelten mit ihren Booten an den Felsen.
In einer anderen Version der Sage, spielt der Teufel höchstpersönlich eine Rolle. So sei auch dieser einmal mit seinem Boot am Loreley-Felsen vorbeikommen und wurde von Loreleys Gesang dermaßen in den Bann gezogen, dass er fast an den umliegenden Felsen zerschellte. Er konnte sich gerade noch retten und macht seitdem einen großen Bogen um die Loreley, die heute noch in besonders schönen Mondnächten auf dem Felsen sitzt und singt.
In einer anderen Erzählung ist Loreley eine verlassene Braut, deren große Liebe Ritter Eberhard in den Krieg gezogen ist. Dem Werben anderer Männer kann sie nichts abgewinnen und so kommt es, dass sich viele davon das Leben nehmen. Es keimt der Verdacht auf, dass sie eine Hexe ist, die die Männer verzaubert hat. Ihr droht der Scheiterhaufen. Der Erzbischof von Köln hat jedoch Mitleid mit ihr und fordert stattdessen, dass sie ins Kloster geht. Vorher möchte sie jedoch noch einmal auf dem Loreley-Felsen stehen um auf die Burg ihres Ritters Eberhard blicken. In dem Moment sieht sie Eberhard unten auf einem Schiff und ruft seinen Namen. Er wird abgelenkt, zerschellt an einem Felsen und ertrinkt. Aus lauter Verzweiflung stürzt Loreley sich von dem Felsen und ertrinkt ebenfalls.
Warst Du schon auf dem Loreley-Felsen? Wie hat es Dir gefallen? Hinterlasse mir einen Kommentar!
A+K Weltenbummler says
Hallo Sabine,
schön dass Du über die Loreley geschrieben hast. Es ist wirklich ein supertoller Platz, wo das Mittelrheintal am schönsten ist. Ich hatte das Vergnügen, lange Jahre ganz in der Nähe zu wohnen (auf dem Hunsrück). So manches Mal zog es uns zur Loreley und in ihre Umgebung. Der Felsen ist von oben wie von unten einfach nur genial.
Sabine says
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, der Loreley-Felsen und die Umgebung sind wirklich total schön.