*Dies ist ein Gastbeitrag von Linda Mustafa vom Reise- und Foodblog Jäger und Sammler*
Auf meiner dreimonatigen Reise durch Südostasien (Kambodscha, Laos, Vietnam, Philippinen, Indonesien) waren die Philippinen das Land, auf das ich mich am meisten gefreut habe. Zum einen, weil ich am wenigsten darüber wusste, zum anderen, weil ich dort einen ganzen Monat verbringen durfte.
Aber wenn man dann den Reiseführer aufschlägt, erschlägt es einen auch ein wenig, denn bei über 7000 Inseln hat man natürlich die Qual der Wahl. Da ich mit meinem Freund zusammen gereist bin und wir beide leidenschaftliche Taucher sind, haben wir unsere Reiseroute aufgrund von zwei Fragen festgelegt. Erstens: Wo kann man am besten tauchen? Zweitens: Wo können wir am besten unsere Ruhe finden? Deshalb habe ich euch mal die 10 Stationen unserer Reise zusammengestellt.
1. Puerto Galera
Wenn man über den Flughafen in Manila anreist, ist die Insel Mindoro im Südwesten Manilas die erstbeste Möglichkeit dem Trubel der Hauptstadt zu entfliehen. Mit dem Bus fährt man ca. zwei Stunden bis zum Hafen Batangas City und von dort noch eine Stunde mit einem Bangka (die typischen Boote der Philippinen). In Puerto Galera und Umgebung erwarten euch verschiedene, weiße Sandstrände und viele Schlafmöglichkeiten. Da es hier relativ touristisch ist, empfehle ich euch den Talipanan Beach, wenn ihr eure Ruhe haben wollt. Bei der Fülle an Tauchcentern haben wir uns für das Tauchcenter Badladz Adventure Divers entschieden und wir wurden nicht enttäuscht. Gutes Equipment, professionelle Guides und sehr gutes Essen, bei dem man sich nachher stärken kann.
2. Apo Reef
Vom Balatero Pier, einige Kilometer westlich von Puerto Galera, geht es dann für uns mit dem Boot nach Palauan und von dort weiter mit dem Bus Richtung San José. Ungefähr zwei Stunden bevor man San José erreicht, befindet sich der das Tauchcenter und Resort Apo Reef Club. Der Apo Reef Club organisiert Übernachttauchtouren zum Apo Reef, einem Marine Naturpark. In einem Monat Philippinen waren diese zwei Tage das absolute Highlight. Mit einer kleinen Gruppe von sechs Personen fahren wir in 4 Stunden zu diesem spektakulären Riff und sehen bei unseren Tauchgängen Schildkröten, Sepias, Riffhaie und bei einem Mal sogar Hammerhaie. Und genauso wie unter Wasser, war es auch über Wasser. Dank der tollen Tauchguides und dem Personal war die Stimmung immer gut und das Essen sowieso. Die Übernachtung auf dem Boot unterm Sternenhimmel war dann die Kirsche auf der Schlagsahne.
3. Coron
Danach geht es wieder weiter und wir fahren mit dem Boot von San José nach Coron. Der Seegang ist etwas heftig, aber wir schaffen es ohne Probleme. Coron Town ist leider auch ziemlich touristisch, was an den sehr guten Tauchmöglichkeiten liegt. Denn vor der Küste der Insel gibt es viele sehr gut erhaltene Wracks aus dem zweiten Weltkrieg, die es allemal wert sind, einen Tauchtag dort zu verbringen. Am zweiten Tag entscheiden wir und mit einer neu gewonnenen Freundin zu einem Tagesausflug zu den verschiedenen Stränden und Lagunen. Hierfür noch ein Tipp: Wenn ihr drei oder mehr Personen seid, lohnt es sich ein privates Boot zu buchen und keine fixe Tour. So seid ihr unabhängiger, es ist billiger und ihr könnt den Massen ein wenig entfliehen.
4. Palawan (Corong-Corong)
Zwei Tage später fahren wir weiter nach Palawan, mit dem berühmten El Nido im Norden. Da wir aber auf keinen Fall Lust auf Ibiza-Style haben, fahren wir gleich mit dem Tricycle weiter südlich in den kleinen Ort Corong-Corong, der sehr viel ruhiger ist. Dort verbringen wir zwei Nächte in dem wunderschönen Hotel „Greenviews“, das jeden Abend ein Barbecue mit frischem Fisch und Meeresfrüchten anbietet. Auf die obligatorische Rundfahrt verzichten wir und verbringen stattdessen einen Tag am Meer. Auch wenn hier die Strände voll sein können, einfach weiter südlich am entlanglaufen, dann findet ihr bald eine Stelle für euch ganz allein.
5. Luzon (Donsol)
Von Corong-Corong geht es mit dem Bus nach Puerto Princesa, von wo aus wir mit Zwischenstop in Manila nach Legazpi auf der Insel Luzon fliegen. Ziel ist der Ort Donsol, der das Mekka für das Schnorcheln mit Walhaien ist. Mit einer kleinen Gruppe von maximal 6 Leuten geht es mit dem Boot ein paar Kilometer raus aufs Meer und dann wird nach den großen Riesen Ausschau gehalten. Wir haben das Glück 6 mal diese wunderschönen Tiere zu entdecken und jedes Mal geht es dann super schnell: Flossen an, Maske auf, Schnorchel rein und dann rein ins Wasser und dem Walhai hinterherschwimmen. Ein einmaliges Erlebnis!
6. Dalipuri (Samar)
Für die nächste Etappe brauchen wir fast jedes vorhandene Verkehrsmittel und einen ganzen Tag. Tricycle, Bus, Minibus, Jeepney, Taxi und Schiff. Abends kommen wir dann endlich auf Samer an, einer Insel im Süden Luzons, auf der es so gut wie keinen Toursimus gibt. Wir verbringen eine Nacht in der Stadt Allen und sind kurz davor beim ohrenbetäubenden Karaokeabend drei betrunkener Jungs mitzumachen. Aber sind dann doch zu müde. Unser eigentliches Ziel, die Insel Dalipuri, erreichen wir erst am nächsten Tag. Mit einem kleinen Bangka und einigem Verhandlungsgeschick erreichen wir diese dann und finden uns im Nichts vom Nichts wieder. Herrlich. Wir verbringen drei Nächte im Hotel „Crystal Beach“ und haben Hotel und Strand ganz für uns allein. Der Hotelbesitzer Karl quatscht mit uns die Nächte durch und zeigt uns Fotos von seinem neuen Hotel auf der Insel San Vicente, das im Juli 2016 eröffnen soll.
7. Tacloban (Leyte)
Auch der nächste Reisetag wird zu einer kleinen Odyssee, was auf den Philippinen aber auch zur Reisenormalität dazugehört. Mit Jeepney und Minibus geht es über Calbayog und Catbalogan in die Stadt Tacloban auf der Insel Leyte. Tacloban ist allerdings nur ein Übernachtungszwischenstopp, denn eigentlich wollten wir gleich weiter in den Norden fahren, aber das war für einen Tag wirklich genug. Aber gerade zum Energieauftanken ist die Stadt perfekt. Wir schlafen im Hotel Alejandro, das mit seinen historischen Bildern an den Wänden eigentlich einem Museum gleicht. Auf Empfehlung von Karl gehen wir im italienischen Restaurant Giuseppe’s essen und freuen uns nach wochenlangem Reis mit Fleisch mal eine Pizza essen zu können. Und nicht nur irgendeine Pizza, sondern vielleicht eine der besten Pizzen meines Lebens. Kann natürlich auch die Sehnsucht gewesen sein, die mir das eingeredet hat.
8. Biliran (Leyte)
Frisch gestärkt und ausgeschlafen ist die nächste Station die Insel Biliran, im Norden von Leyte. Dort verbringen wir drei Nächte und mieten uns tagsüber einen Roller, um die zahlreichen Wasserfälle und Wanderwege abzuklappern. Nach einigem Verfahren finden wir drei wuderschöne, versteckte Wasserfälle, in denen man auch schwimmen kann. Lasst aber besser euer T-Shirt an, wenn ihr schwimmen geht, denn wie gesagt, es gibt eigentlich dort keine Touristen und nackte Haut sind die Einheimischen nicht gewohnt.
9. Malapascua
Nach fast zwei Wochen ohne jeglichen Tourismus kommen wir leider auch nicht an Malapascua vorbei. Diese kleine Insel ist DER Tauchspot für alle Taucher und auch Nichttaucher, da es hier die berühmten Tresher-Haie zu sehen gibt. Auch wenn ich kein Fan von Massentauchen bin, wollen wir uns das doch mal anschauen und es ist wirklich beeindruckend, diese schönen Tiere so dicht an einem vorbeischwimmen zu sehen. Aber auch die anderen normalen Tauchgänge lohnen sich und deshalb verbringen wir hier 4 Nächte, in einem ruhigen kleinen Hotel ganz am Ende des Bountey Beach.
10. Moalboal (Cebu)
Unsere letzte Station ist dann Moalboal auf der Insel Cebu, bevor wir dann von Cebu City aus wieder wegfliegen. Auch Moalboal ist eigentlich ziemlich touristisch, aber wir haben mal wieder sehr viel Glück und finden das kleine, paradiesische Hotel T-Breeze, abgelegen von allem. Hier frühstücken wir mit Blick aufs Meer, spielen Schach und entspannen in den Hängematten. Mit großen Gummiringen kann man über ein paar Stufen ins Meer gelangen und dort den Rest des Tages die Ruhe genießen. Auch Moalboal ist bekannt für seine Tauchspots, die wir uns eigentlich ansehen wollten. Leider habe ich in den letzten Tagen mit Fieber und Mandelentzündung im Bett gelegen und konnte mir die berühmten Sardinenschwärme nicht anschauen. Aber immerhin ein Grund, noch einmal auf die Philippinen zurückzukommen.
Die Autorin:
Ich bin Linda, der Jäger von Jäger und Sammler, den ich zusammen mit meiner Freundin Janina betreibe. Jäger und Sammler ist ein Food und Travel Blog mit Fokus auf kulinarischen Abenteuern in Berlin, München und dem Rest der Welt. Wir haben unsere Leidenschaft zur Berufung gemacht und sind für euch immer auf der Suche nach besonderen Geschmackserlebnissen.
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Was sind Deine Tipps für die Philippinen? Hinterlasse hier einen Kommentar!
Johanna says
Schöner Beitrag. Der macht sehr Lust sofort den Rucksack zu packen und auf die Philippinen zu reisen. :) Die Fotos sind einfach toll! :D
LG Johanna
Sabine says
Oh ja, die Philippinen sind auch für mich ein Traumziel :-)
Chris says
Hallo Linda, hallo Sabine,
ach die Philippinen, wie gerne würden wir da auch wieder hin. Es gibt dort einfach so unheimlich viel zu entdecken. Mit Walhaien haben wir leider nicht geschnorchelt, das müssen wir unbedingt noch nachholen…Die leckerste Pizza der Philippinen (glaube ich zumindest :) ) gibt es übrigens bei Kermit´s auf Siargao. Wird in einem italienischen Steinofen zubereitet ;)
Liebe Grüße aus Mexiko
Chris
Sabine says
Hallo Chris,
danke für den Tipp :-) und sorry für die späte Freischaltung. Dein Kommentar hat sich in den Spam-Ordner gemogelt. Die Philippinen sind für mich ein Traumreiseziel, deshalb freue ich mich auch sehr über Lindas Gastarktikel und Ihre ganzen Tipps.
Viele Grüße,
Sabine