Reisen macht glücklich. Ich stelle es mit jedem neuen Trip fest und damit erzähle ich Dir wahrscheinlich nichts Neues. Doch die Heimkehr nach einer Reise, fällt bei jedem mit unterschiedlichen Gefühlen aus.
Liest man in anderen Reiseblogs, so graut es offenbar vielen vor dem Moment, wenn die Reise vorbei ist und sie nach Hause müssen. Ähnlich erlebte es auch Janine und erzählt davon in ihrem Artikel „Warum Heimkehren der größte Kulturschock ist“. Ich kann das nachvollziehen, denn auch ich werde gerne ein wenig wehmütig, wenn eine schöne Reise zuende geht. Das Gefühl noch ein bisschen länger bleiben zu wollen, ist eigentlich fast immer da.
Doch je mehr ich unterwegs bin und reise, desto mehr genieße ich mein Zuhause mit meiner Familie. Mir ist es unheimlich wichtig einen Fixpunkt und eine Homebase zu haben. Mein ideales Leben besteht aus vielen Reisen im Wechsel mit einer schönen und entspannten Zeit zuhause. Nur dann kann ich beides in vollen Zügen genießen. Nur dann kann ich aus beidem Energie und Motivation schöpfen.
Nach einer Reise nach Hause zu kommen bedeutet für mich in erster Linie: Vorfreude auf die Katzen, auf die Couch, den Garten und ja, irgendwie auch auf meinen Alltag. Denn so sehr ich manchmal auch auf ihn schimpfe, so sehr mag ich ihn dennoch.
Heimkehr nach einer Reise – Freud oder Leid?
Als ich nach meiner einjährigen Auszeit (noch bevor ich Familie hatte) wieder in Deutschland landete, war das für mich in keiner Weise negativ oder mit depressiven Momenten behaftet. Die Zeit war reif zurückzukommen und ich fühlte mich voller Energie und Tatendrang, um mein neues Leben hier zu organisieren. Ich freute mich darauf wieder sesshaft und in der Nähe meiner Familie und Freunde zu sein.
Langzeitreisen bringen meist viele Veränderungen mit sich. Man hat mehrere Monate oder sogar Jahre ein anderes Leben in einem vielleicht völlig fremden Kulturkreis geführt. Man hat sich verändert. In die einst vertraute Umgebung zurückzugehen fällt vielen schwer.
Manchmal verläuft die Rückkehr auch völlig unproblematisch und entspannt. So wie bei mir damals. Nach der großen Reise ruhte ich förmlich in mir selbst. Meine Rastlosigkeit war verflogen und ich fühlte mich so ausgeglichen, wie es vor dem großen Trip nie der Fall gewesen ist.
Wenn ich heute reise, dann fällt es mir nie schwer danach nach Hause zu kommen, denn ich bin gerne dort. Problematisch wird es für mich, wenn über einen längeren Zeitraum keine Reisen oder Trips anstehen. Dann spüre ich wieder diese innere Unruhe und eine steigende Unzufriedenheit.
Das Wetter leistet natürlich auch seinen Beitrag. Während ich aus der Sonne und einem blauen Himmel viel Energie und Fröhlichkeit ziehe, muss ich mich in der grauen Jahreszeit mit schönen Dingen bei Laune halten (zum Beispiel mit Reisen), damit mich die Dunkelheit und Kälte nicht runterziehen.
Letztendlich kommt es darauf an, dass man für sich selbst in seiner Lebensart eine innere Balance und Ausgeglichenheit findet. Wenn man diese nicht verspürt, dann läuft einfach etwas falsch und man muss sein Leben dahingehend ändern, dass man zufrieden ist.
Wie geht es Dir damit? Möchtest Du am liebsten raus in die weite Welt und alles hinter Dir lassen? Oder möchtest Du reisen und gleichzeitig die Vorzüge Deiner festen Bleibe genießen (wo auch immer diese sich befindet)? Fällt Dir die Heimkehr nach einer Reise schwer?
Foto: www.pixabay.com
Ines says
Hallo Sabine, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich bin total gern auf Reisen und genieße das unterwegs sein, freue mich aber (fast) immer auf zu Hause. Lustiger Weise auch mit Katzen und Kindern ;-). Ich glaube, wer die richtige Balance zwischen hier und weg findet, der ist auch glücklich damit.
Ich habe längere Zeit im Ausland gearbeitet und auch da kehrt irgendwann der Alltag ein.
Liebe Grüße, Ines
Sabine says
Hallo Ines,
danke für Deinen Kommentar. Die richtige Balance ist nicht immer leicht zu finden, aber wenn man sie einmal hat, lebt es sich eigentlich ganz gut ;-)
Steffi says
Hallo Sabine,
Heimkommen nach einem längeren Auslandsaufenthal tin Brasilien war gar nicht so einfach. Das Leben als Expat ist einfach aufregender als der Alltag zu Hause in Deutschland.
Heimkommen von einer Reise ist heute allerdings pure Freude. Auch wenn ich genau weiß, dass es mich bald wieder in die Ferne zieht. Da geht es mir genauso wie dir! Schön, dass ich nicht allein bin.
Ich habe vor ein paar Tagen auch einen Artikel übers Heimkommen geschriebn und dich nachträglich verlinkt.
Liebe Grüße
Steffi
Maria says
Hallo Sabine,
ich sehe das aus so wie du. Reisen ist für mich eine wunderbare Zeit, aber ich will irgendwann auch wieder nach Hause. Zu meiner Familie, meinem Katerchen, meinen Freunden und meinem Bett ;-) Ganz geschweige von der Notwendigkeit für die Reisen auch das nötige „Kleingeld“ zu verdienen…
Lange Rede kurzer Sinn: ich reise gerne aber ich komme genauso gerne wieder nach Hause.
Beste Grüße
Maria
Gregório Jones says
Hola Sabine,
Ja, genau so sehe ich das inzwischen auch. Tatsächlich habe ich das Reisen lange idealisiert und war ein sehr schlechter Zurückkommer. Aber letztlich ist man doch immer nur ein Flüchtender, wenn man nirgendwo ankommen mag. Ankommen und grandios tiefe Wurzeln schlagen ist für mich genau so wertvoll wie Reisen. Wie soll man denn sonst auch blühen können? :-)
Liebe Grüße
Gregor
Jana Heinzelmann says
Mir geht es ganz genau so! Reisen und Homebase im Wechsel ist die perfekte Mischung! Worauf ich mich beim Heimkehren immer am allermeisten freue ist mein eigenes Bett! Nirgendwo sonst habe ich bisher so gut geschlafen, wie in meinem eigenen Bett! Die Reise kann noch so toll gewesen sein und das Hotel noch so atemberaubend schön, gegen mein eigenes Bett in dieser super gewohnten Umgebung kommt einfach nichts an! :-)
Sabine says
Hallo Jana,
mir geht es ganz genauso. Mein Bett ist mein Heiligtum. Nirgendwo sonst schlafe ich so gut :-)
Giovanni Chiaradia says
Wenn man lange unterwegs ist wie ich in diesem Jahr mehrmals Polen, freut man sich wieder auf Zuhause um die Bilder zu bearbeiten.
Im Winter plane ich aber schon wieder Polen-Masuren wieder einmal.