Zypern ist bekannt als tolle Urlaubsinsel, die schöne Strände und viele Partymöglichkeiten bietet. Wenn Du die Insel jedoch von einer ganz anderen Seite erleben möchtest, dann darfst Du Dir das Troodos Gebirge in Zypern nicht entgehen lassen. Dieses nimmt fast ein Drittel der Gesamtfläche ein und gilt als der grüne Mittelpunkt der Insel. Nimm Dir die Zeit. Buche einen Mietwagen oder eine geführte Jeep-Tour. Es lohnt sich in jedem Fall!
Mit dem Jeep durchs Troodos Gebirge
Es ist sieben Uhr morgens, als wir unserem Stranddomizil „Goodbye“ sagen und uns per Jeep auf den Weg Richtung Troodos Gebirge machen. Gute zwei Stunden später sind wir unverkennbar an unserem Ziel angekommen. Die schroffe und karge Landschaft, die so typisch für Zyperns Küsten ist, haben wir hinter uns gelassen und befinden uns nun in der grünen Natur, umgeben von Bergen, Tälern, Weinreben und üppigen Wäldern. Der Jeep kriecht schmale Straßen mit uns hoch, die sich zwischen den Bergen hochschlängeln. Hier und da biegt er ab. Der Fahrer weiß offenbar wo es lang geht. Wir leider nicht, denn Straßenschilder gibt es so gut wie keine. Und wenn wir doch eins entdecken, dann ist es ausschließlich auf Griechisch.
Frühstück in Omodos
In dem Dörfchen Omodos halten wir an. Die Sonne scheint, doch die Temperatur ist viel angenehmer, als in den Küstengebieten. Der kleine Mann hat eine Bäckerei entdeckt und so schlendern wir hin und kaufen ein paar Leckereien, um ein zweites Frühstück einzunehmen. Eine schmale Gasse führt zum Marktplatz. Einheimische sitzen in der Sonne und unterhalten sich rege, während wir begeistert sind von der Idylle und Schönheit des Ortes. Auf dem Marktplatz gibt es ein paar Restaurants und kleine Geschäfte. So verschlafen und märchenhaft dieser Ort auch wirkt, der Tourismus ist hier definitiv angekommen – wenn auch nicht besonders aufdringlich. Souvenirs kann man hier jedenfalls kaufen. Und ich sehe auch ein Guesthouse und später noch weitere. Wir wandern weiter, laufen die kleinen Gassen entlang, an Orangenbäumen vorbei. Vor einem kleinen weißen Haus sitz ein alter Mann. Er begrüßt uns und bittet uns in sein Haus herein. Wir zögern, folgen ihm jedoch schließlich und er führt uns durch das Haus, das einem kleinen Museum gleicht. Er zeigt uns alte Familienfotografien an den Wänden, antike Möbelstücke und Gefäße. Ich frage ihn, ob er in dem Haus wohnt. Er verneint und sagt, dass dies nur für die Touristen wäre und er woanders lebt. Zum Abschluss seiner Führung bietet er uns ein Glas zypriotischen Wein an. Warum wundert mich bloß nicht, dass wir den zum Abschluss auch kaufen können? Ich nehme eine Flasche mit. Ich mochte den alten Mann und seine Führung.
Von Hippie Kommunen und Klöstern
Unsere Fahrt geht weiter und wir verlassen die befestigten Straßen und fahren über Stock und Stein und durch tiefste Wälder bis zu einem Bachlauf an einer Lichtung. Dort hat sich eine Hippie-Kommune niedergelassen. Ganz ohne Strom und fernab der Zivilisation pflanzen sie dort ihr eigenes Gemüse und haben sich eine alternative Lebensform geschaffen, die mich erstaunt und fasziniert, obwohl ich genau weiß, dass ich so nicht leben könnte. Am liebsten möchte ich anklopfen und mich mal umsehen, doch ich lasse die Hippies lieber in Ruhe. Wir wandern ein bisschen am Bach entlang und genießen die Natur. Mitten im Wald steht ein Eisverkäufer und prompt verflüchtigt sich der Eindruck der totalen Idylle. Aber wir hatten auch nicht erwartet bei einer geführten Jeep-Tour auf unbetretenen Pfaden zu wandeln. Und wenn man mit Kind unterwegs ist, kann ein Eisverkäufer natürlich auch viel Freude bereiten. Danach gehts weiter zum Kykkos Kloster. Über eine kurvenreiche schmale Straße erreichen wir das Kloster, das zu den bekanntesten in ganz Zypern zählt. Es ist im Besitz einer Marienikone, die der Insel in der Vergangenheit während trockenen Perioden immer wieder Regen geschenkt haben soll.
Mount Olympos und zypriotisches Meze
Nach dem Besuch des Klosters geht es zum Mount Olympos, der mit 1.952 Metern der höchste Berg Zyperns ist. Den Gipfel darf man nicht erklimmen, da das britische Militär dort eine Radarstation aufgebaut hat. Man kommt mit dem Auto jedoch relativ nah dran. Wer zwischen Januar und März dort ist, kann sogar Skilaufen, denn hier befindet sich das einzige Skigebiet Zyperns. Nach unserem Besuch auf dem Mount Olympos geht es über Stock und Stein weiter ins nächste Dorf. Dort bekommen wir zypriotisches Meze aufgetischt. Hierbei handelt es sich um landestypische „Kleinigkeiten“. Meist handelt es sich um verschiedene Fleisch- und Fischsorten, Salat, Brot, Kartoffeln und andere Leckereien. Ich liebe es die Spezialitäten eines Landes zu kosten. Vor allem wenn so viel Auswahl geboten wird, wie beim zypriotischen Meze. Auf dem Rückweg an die Südküste Zyperns sind wir alle ein wenig träge und erschlagen. Der kleine Mann schläft sofort ein und lässt sich von der holprigen Fahrt nicht weiter stören.
Fazit: Man kann einen Ausflug ins Troodos-Gebirge natürlich weitaus individueller gestalten, als dies mit einer geführten Jeep-Tour möglich ist. Miete Dir einfach ein Auto, am besten einen Jeep, besorge Dir ein Navigationsgerät und am besten eine detaillierte Karte und fahr einfach drauf los. Das Problem dabei ist jedoch, dass es sehr viele unbefestigte Straßen gibt und nur sehr wenige Straßenschilder. Letztere sind in der griechischen Sprache und somit für den normalen Erdenbürger, der kein griechisch spricht, unmöglich zu entziffern. Wenn Du eine geführte Tour machst, hast Du natürlich einen Fahrer, der Dich von A nach B bringt. Dies ist sehr bequem und praktisch, vor allem wenn Du nur einen Tag im Troodos Gebirge bist. Der Nachteil liegt jedoch klar auf der Hand: Flexibilität ist nicht gegeben und man fährt Punkte an, wo sich auch andere Touristen tummeln.
Hier erfährst Du übrigens meine 11 Zypern Tipps für Deinen Urlaub
Und hier verrate ich Dir einen Geheimtipp abseits der Touristenpfade – Die Akamas Halbinsel in Zypern
Warst Du auch im Troodos Gebirge? Was hast Du unternommen und wie hat es Dir gefallen? Verrat es mir, indem Du einen Kommentar hinterlässt!
kabers says
Hallo zusammen,
Zypern ist natürlich auch bekannt für seine leckeren Gerichte und guten Weine.
Diese kann man mittlerweile auch recht gut im Internet beziehen und sich damit etwas Urlaubsfeeling zuhause erhalten.
Eine gute Auswahl gibt es von der Firma exclusive-food.com . Einfach unter dem folgenden Link zu bestellen:
http://www.exclusive-food.com
Viel Spaß beim Stöbern
LG
Kabers
Ines says
Danke fürs Mitnehmen. Ist bei mir schon lange her, aber unvergessen. Wandern im Trodos-Gebirge, Übernachten in Omodos, wir haben die Abgeschiedenheit sehr genossen. LG, Ines
Sabine says
Hallo Ines,
das Troodos-Gebirge ist ein Muss in Zypern. Wunderschön dort :-)